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Losung und Lehrtext

Fürchte dich nicht, denn du sollst nicht zuschanden werden.
Jesaja 54,4

Der Engel sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden.
Matthäus 28,5-6

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Gedanken zum Sonntag Quasimodogeniti am 19.4.2020

von Anne Linden

„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ 1. Petr. 1.3, so lautet der Wochenspruch für diese Woche. Am sogenannten weißen Sonntag, dem Sonntag Quasimodogeniti (= „wie die neugeborenen Kinder“) ist der richtige Zeitpunkt, die Osterbotschaft im eigenen Leben ankommen zu lassen. Ja, die Natur draußen erzählt gerade in weiss, blau, rot und gelb und wunderbaren Düften davon, wie das Leben wiederkommt. Aber für uns ist das in dieser Zeit, in der wir isoliert zu Hause allein sind, gar nicht so einfach nachzuvollziehen. Auch wenn wir in der schönen Umgebung an Oder und Spree es leichter haben als die Menschen in Berlin oder andren großen Städten.

Für den Glauben brauchen wir die Gemeinschaft. Aber wir sind jetzt fern voneinander. Die millionenfältigen Angebote im Netz verunsichern zunehmend, da sind z.T. Menschen (oder sind es eher Algorithmen) unterwegs, die Einfluss ausüben wollen und nicht unbedingt unser Wohl im Blick haben.

So ähnlich wie wir jetzt, wenn auch viel bedrängter, müssen sich die gefühlt haben, die zur Zeit des Propheten Jesaja nach Babylonien verschleppt worden waren. Sie lebten getrennt von ihren Leuten, fern von Jerusalem und den Orten, aus denen sie stammten. Die Hoffnung auf Rückkehr, der Rückhalt, den die Glaubensgemeinschaft gegeben hatte, die Gottesdienste im Tempel, alles war weg. Aber genau in dieser Zeit begann Jesaja die Menschen zu trösten und die Verbindung untereinander und mit Gott neu zu stärken, sowie die Perspektive einer Rückkehr aufzuzeigen. Und gerade die Worte des Jesaja in dieser hoffnungslosen Zeit (Jesaja 40, 26-31) sind Predigttext für diese Woche. Ich kann mir gut vorstellen, wie Menschen damals dadurch Kraft gewonnen haben und schließlich, als der Zeitpunkt herankam, tatsächlich aufgebrochen sind, zurück in ihr Land. In der schwersten Zeit der Geschichte dieses Volkes wurde die Hoffnung am größten, so groß, dass die Worte aus der Zeit damals uns heute aufzurichten vermögen:

Der HERR, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich. Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden. Jünglinge werden müde und matt, und Männer straucheln und fallen; aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden. (aus dem Predigttext, Jes. 40, 28b-31 nach Luther)

Solche Kraft mitten in der Isolationsmüdigkeit wünsche ich Ihnen in diesen Tagen, dass die Kraft Gottes Sie wieder aufstehen und mutig werden lässt. Wir sehen uns bald wieder!

Einen schönen Sonntag
Ihre Anne Linden

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