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Losung und Lehrtext

Jakob nannte die Stätte, da Gott mit ihm geredet hatte, Bethel, - Haus Gottes.
1.Mose 35,15

Als der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben sahen und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen: Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!
Matthäus 27,54

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Gedanken zum Sonntag Misericordias Domini / Hirtensonntag am 26.4.2020

von Elisabeth Preckel

Wochenspruch: „Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.“ (Johannes 10, 11a, 27-28a) Was habe ich manchmal innerlich den Kopf geschüttelt bei diesem Bild vom Guten Hirten: Stimmungsvoll, ja, Erinnerungen an die Kinderzeit auch. Aber passt das denn heute noch in eine moderne Gesellschaft? Möchte ich nicht selber bestimmen, wo es lang geht, statt wie ein Schaf dem Hirten nachzutrotten?

In den letzten Wochen habe ich mich manchmal dabei ertappt, wie ich mich nach einem gesehnt habe, der den Weg vorgibt: Was sagt die Regierung? Welche Richtlinien erlässt das Land Brandenburg? Wie äußert sich die Kirchenleitung dazu? Ach, wäre es schön, wenn mir jemand sagt, was ich tun soll, wie ich entscheiden soll. Einen Hirten wünsche ich mir!

Viele haben jetzt Angst: um ihre wirtschaftliche Existenz, um ihre Gesundheit und ihr Leben, um das Leben derer, die ihnen nahestehen. Andere misstrauen der öffentlichen Berichterstattung, den Maßnahmen der Politik, sie wittern Verschwörung. Wieder andere fürchten um die Zukunft der Demokratie und der Bürgerrechte. Wem kann man vertrauen? „Ihr wart wie Schafe, die sich verlaufen haben;“, heißt es im Predigttext des 2. Sonntags nach Ostern (1.Petrus 2, 21b-25). Ein Hirte wäre jetzt gut. Der Hirte ist ja da. „Der Herr ist mein Hirte.“, mit diesem schönen Satz beginnt der 23. Psalm. Jesus greift dieses Bild auf und nimmt es für sich in Anspruch: „Ich bin der gute Hirte.“ Im Psalm heißt es dann: „Ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir.“ Das Bild vom finsteren Tal beschreibt vielleicht etwas von dem, was wir gerade erleben: durchkreuzte Pläne, Isolation, Unsicherheit, Ängste, Krankheit und Tod. Aber der Hirte ist da. Ich kann mich ihm anvertrauen. An Ostern haben wir gefeiert, dass das Licht stärker ist als die Finsternis und das Leben stärker als der Tod. Jesus lebt. Ich kann den Hirten vielleicht gerade nicht sehen. Aber ich kann seine Stimme hören, die spricht: Ich bin der gute Hirte. Auch wenn du dich nicht mehr auskennst, da ist einer, der dich kennt, der dich behütet, der den Weg mit dir geht.

Ich wünsche Ihnen an diesem Sonntag, dass Sie, trotz mancher Ungewissheit, vertrauensvoll leben können.

Wie gut, dass du da bist, Gott.
Du gehst mir nach, wenn ich mich verliere.
Du gibst mir Orientierung.
Mit dir mangelt mir nichts.
Dafür danke ich dir. Amen.
(aus einem Gebet von Fritz Baltruweit)

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