Kleiner Knigge für kirchliche Beisetzungen
Gottesdienste im Allgemeinen, aber Beisetzungen ins Besondere, fordern eine angemessene Verhaltensweise. Hierunter finden Sie eine kleine Hilfe wie Sie sich während Beisetzungen verhalten sollten.
Ist jemand in ihrem Umfeld, Familie, Nachbarschaft, Freundeskreis oder Arbeitsumfeld verstorben kondolieren sie mündlich oder schriftlich.
Haben Sie die Möglichkeit an einer Beisetzung teilzunehmen, so tun Sie es auch, denn es ist eine wichtige Gelegenheit, ihre Anteilnahme auszudrücken und dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen.
Einem Verstorbenen die letzte Ehre zu geben bedeutet, mindestens die Anwesenheit bei dem Beisetzungsgottesdienst vom Beginn des Glockengeläuts bis zum abschließenden Segen nach dem Erdwurf. Generell sollten Sie sich nicht verspäten, es ist immer besser 10 bis 15 Minuten früher zu erscheinen
Schalten Sie ihr Handy aus! Während der gesamten Trauerfeier wird nicht fotografiert.
Begegnen Sie einem Trauerzug bleiben Sie stehen, steigen vom Fahrrad, schalten den Motor ab bis der Trauerzug vorüber ist und ein deutlicher Abstand zu dem Letzten des Trauerzuges gegeben ist.
Durch das Innehalten erweist man dem Trauerzug seine Referenz, dem Toten die Ehre und gibt ein deutliches Zeichen seines Mitgefühls.
Im Trauerzug gibt man dem Verstorbenen das letzte Geleit und begleitet die Trauernden schweigend. Der Tod hat diesen Menschen verstummen lassen. Mit dem eigenen Schweigen wird seinem Verstummen entsprochen. Dieses ist eine Ehrenbekundung. Das gilt auch für die mitunter lange Zeit während des Erdwurfes.
Einander beistehen bedeutet im wortwörtlichen Sinne, sich nahe zueinander stellen, die Reihe zu schließen, jeden noch freien Platz in der Trauerhalle einzunehmen, auch in der Trauerhalle zu stehen, um so den Hinterbliebenen möglichst nahe zu sein.
Während des gesamten Gottesdienstes sind Seiten-Gespräche und Unterhaltungen mit Nachbarn, Bekannten unangemessen und zu unterlassen. Dies erfordert auch die Rücksichtnahme auf die Trauer der Anderen.
An einem Gottesdienst teilzunehmen ohne als Zaungast nur den Ritus wahrzunehmen, bedeutet die Gebete mitzusprechen und die Lieder mitzusingen, mindestens jedoch die Liedtexte mitzulesen, wenn man meint, nicht singen zu können, was selten zutrifft, denn in der Regel unterstützen Instrumente den Gesang. Die Lieder, die während eines Beisetzungsgottesdienstes gesungen werden, sind Teil der Verkündigung und des gemeinsamen Hoffens. Beides gilt ihnen als Anteilnehmenden genauso wie den Hinterbliebenen. Singen Sie mit und fragen Sie sich nicht, ob Sie singen können oder nicht, ……böse Menschen haben keine Lieder. Ein Gottesdienst mit kläglichem Gesang ist ein kläglicher Gottesdienst. Das gilt auch für Beisetzungsgottesdienste.
Wer kommt, um einem Verstorbenen das letzte Geleit zu geben, trägt mit seinem Gesang und mit seinem Verhalten selbst zum Gelingen eines würdigen Abschieds und des Gottesdienstes bei.
Der dreifache Erdwurf symbolisiert die eigene tätige Anteilnahme an Trauer und Abschied der Hinterbliebenen. Er ist damit Beileidsbekundung, Anteilnahme und eigener Abschied zugleich.
Sollte eine Familie gebeten haben, von Beileidsbekundungen am Grab Abstand zu nehmen, so ist doch nach dem Erdwurf eine Verbeugung oder ein Gruß in Richtung der Familie angemessen.
Der Gottesdienst zur Beisetzung wird vom Pfarrer oder Pfarrerin mit dem Segen beendet. Erst dann können Sie mit Anstand den Friedhof verlassen. Denken Sie bitte an die Hinterbliebenen, denn diese nehmen sehr genau wahr, dass es Ihnen eigentlich schon zu viel ist zur Beisetzung zu gehen, wenn Sie diese früher verlassen.
Häufig gibt es nach der Beisetzung noch ein gemeinsames Beisammensein mit Kaffee usw.. Werden Sie von den Hinterbliebenen eingeladen (dabei sollten Sie auch auf kleinste Gesten der Einladung achten und auf sie freundlich entgegenkommend reagieren), dann gehen Sie auf jeden Fall mit zu dem Kaffeetrinken. Es ist den Hinterbliebenen ein Bedürfnis, Ihnen, die Sie sich auf den manchmal auch sehr weiten Weg zu einer Beisetzung gemacht haben, freundlich und bewirtend zu begegnen. Sollten Sie nicht persönlich angesprochen worden sein, fühlen Sie sich bitte auf gar keinen Fall zurückgesetzt oder gar beleidigt, sondern entscheiden Sie frei und freundlich, ob Sie an dem Beisammensein teilnehmen. Auch das ist eine ehrende Geste.
Für viele ist die Teilnahme am sonntäglichen Gottesdienst nicht mehr selbstverständlich. Dabei ist die regelmäßige Zusammenkunft von Christen im Gottesdienst eine grundlegende Voraussetzung für den Bestand einer Kirchengemeinde an ihrem Ort. Deswegen suchen Sie so oft und kontinuierlich wie möglich den Gottesdienst am Sonntag und zu anderen Gelegenheiten auf. Die Danksagung für einen Verstorbenen im Gemeindegottesdienst kann für Sie zum Anlass werden, diesen regelmäßigen Gottesdienstbesuch wieder einzuüben. Für die Hinterbliebenen ist es allemal schöner und besser, einen gut besuchten Gottesdienst vorzufinden als eine spärlich besuchte Zusammenkunft.