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Losung und Lehrtext

Wer im Finstern wandelt und wem kein Licht scheint, der hoffe auf den Namen des HERRN!
Jesaja 50,10

Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint schon.
1.Johannes 2,8

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Kirchgeschichte Ahrensdorf

Zur Baugeschichte:

Die Geschichte der Kirche reicht bis in das 13./14. Jahrhundert zurück. Im Jahre 1793 wurde sie grundlegend umgebaut. Der Sakralbau wurde nach Osten hin erweitert und erhielt eine Sakristei (auf der Nordseite) und einen kleinen Anbau (auf der Südseite). Bei diesem Umbau wurde der Altar auf die Nordseite verlegt – sonst befindet sich der Altar meist an der Ostseite – und die Kirche im Innern mit hölzernen Emporen (an der Ost-, Süd- und Westwand), die von Pfosten getragen werden, versehen. Der Zugang zur Kirche wurde von der Turmseite (Westen) auf die Südseite verlegt.

Die Kirche ist ein gestreckter, rechteckiger Putzbau mit einem niedrigen Dachturm, der auf der Nord- und Südseite Schallöffnungen hat. Im Turm sind zwei Stahlglocken untergebracht, die aus den Jahren 1819 und 1917 datieren und vom Bochumer Verein gegossen worden sind. Der Turm hat ein gewalmtes Zeltdach und wird von einer Spitze abgeschlossen. Diese Spitze besteht aus einer Kugel, einer Wetterfahne – sie zeigt die Jahreszahl „1993“ – und einem Kreuz. Die Jahreszahl in der Wetterfahne erinnert daran, dass die Kirche in den Jahren 1993/94 innen und außen umfassend saniert und restauriert worden ist. So wurden u.a. das Dach neu eingedeckt, der Turm, der Außen- und Innenputz erneuert. Außerdem erhielt die Kirche einen neuen Farbanstrich.

Die feierliche Wiedereinweihung fand am 18. September 1994 statt. Die Festrede hielt der damalige Pastor loci, Günter Schöne. Er sagte u.a.: „Unsere Vorfahren haben diese Kirche gebaut zur Ehre Gottes, ohne zu wissen, wie die Zukunft von Ahrensdorf aussehen wird. Wir leben heute in einer Zeit, in der das Wort Gottes den meisten Menschen sehr fern ist. Aber im Blick auf die Generationen nach uns haben wir die Restaurierung begonnen und durchgeführt in der Gewissheit, die Kirche bleibt auch in Ahrensdorf in Zukunft in der Mitte des Dorfes und in der Mitte der Gemeinde.“

Am 26. Februar 1996 erhielt die evangelische Kirchengemeinde vom Landrat des Landkreises Oder-Spree den „Bescheid über die Eintragung ihrer Kirche in das Verzeichnis der Denkmale und Denkmalbereiche des Landkreises Oder-Spree“. In der Begründung des genannten Bescheides heißt es u.a.: „Die Dorfkirche in Ahrensdorf ist ein interessantes Dokument für die Erforschung mittelalterlicher, in der Barockzeit umgebauter Dorfkirchen in der Region um Beeskow und ist somit von erheblicher Bedeutung für die Bauforschung. Der auf den mittelalterlichen Vorgänger Rücksicht nehmende Bau des 18. Jahrhunderts nimmt stilistisch sowohl den mittelalterlichen Formenkanon als auch Elementen der Barockzeit auf und bildet aus diesem Grunde einen interessanten Mischtypus heraus, der für die kunstgeschichtliche Forschung von erheblichem Interesse ist. Der kleine, jedoch in seinem kubischen Umriss wuchtige Kirchenbau prägt die gesamte Dorflage des Angerdorfers und ist in seiner Einzellage von dominanter, ortsbildprägender Wirkung und damit von erheblichem städtebaulichen Wert.“

Zur Ausstattung:

Der aus Stein gemauerte und verputzte Altar – an der Nordwand stehend – wird von einem gusseisernen Kruzifix geschmückt. Es entstand um 1900. Der während der Feier des Abendmahls benutzte Kelch stammt aus dem Jahre 1676. Oberhalb und hinter dem Altar befindet sich die hölzerne gefasste Kanzel. Der Kanzelkorb ist polygon und datiert aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Rechts und links vom Altar ist je ein Zugang zur Sakristei.

Rechts neben dem Südzugang steht die Taufe (unterhalb der Südempore). Sie ist aus Gusseisen und wurde im Jahre 1840 nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel gefertigt. Die Taufe ist sechsseitig und die Kuppa hat ebenso viele Reliefplatten. Eine der Reliefplatten bringt Jesu Segnung der Kinder zur Darstellung. Der Taufschaft ist beschädigt.

Rechts neben dem Altar steht ein Harmonium (Modell: „Capella-Akustika“) der Firma Bongardt & Herfurth aus Wiehe (Unstruttal), das im Jahre 1958 angeschafft wurde. Vor der Ostwand steht eine achteckige Holzsäule, die an die Toten von 1939 bis 1945 erinnert. Sie wurde von Hartmut Lange (aus Wulfersdorf bei Beeskow) aus einem früheren Emporenpfosten (Kiefernholz) geschnitzt und von ihm am 25. November (Ewigkeitssonntag) 2001 der Kirchengemeinde übergeben. Zu seiner Säule schreibt Hartmut Lange u.a.: „Der sich niedergelassene Vogel über der Säule deutet eine Taube an. Sie symbolisiert den Geistanteil, wie er bei biblischen Geschehensdarstellungen die Anwesenheit des hl. Geistes bestätigt. Das angedeutete Blatt der Hinterseite des Vogels – das Speil mit den gegebenen Formenschwüngen der Säule – gibt den Hinweis auf die Taube der Arche Noah, die ausgesandt wurde, um Land in der Urflut ausfindig zu machen. Nun erleben wir zwei große, richtungsweisende Hände auf dem Säulenleib: die eine nach unten, sie korrespondiert mit den Kriegszahlen. Die nach oben verweisende wächst aus dem lebendig gemaserten Kiefernstamm in Richtung der verweilende Taube…“

Unterhalb der Südempore erinnern Haken für das Aufhängen von Hüten an jene Zeiten, als noch Männer und Frauen getrennt im Gotteshaus saßen. Die Ahrensdorfer Orgel hat auf der Westempore ihren Platz. In der Kirche fallen die Kerzenhalter am Gestühl auf. Die Ahrensdorfer Kirche ist seit ihrer Erbauung nur mit Kerzenlicht beleuchtet worden. Und das wurde, als Beschluss der Gemeinde aus der Tradition heraus, bei der Restaurierung 1992-1994 beibehalten. Seit 2004 schmückt ein kerzenbestückter Kronleuchter das Kirchenschiff, dank einer Spende der Familie Teske aus Berlin-Staaken.

Quelle des Textes: H.J. Beeskow (2002) Führer durch die evangelischen Kirchen des Kirchenkreises an Oder und Spree, Heimat-Verlag Lübben, Lübben, Deutschland, 288 S.